Falls du bereits einen besitzt, findest du hier Pflegetipps für deinen Neoprenanzug. Andernfalls beginnen wir ganz von vorn.

Was ist ein Neoprenanzug?
Grundlagenwissen zuerst: Dieser in den 1960ern kommerzialisierte Anzug besteht aus synthetischem Gummi mit unzähligen Stickstoffbläschen, die für Auftrieb und hervorragende Isolierung sorgen.
Er ermöglicht stundenlangen Aufenthalt im kalten Wasser. Entgegen häufiger Annahme dringt Wasser ein – je nach Qualität, Nähten und Reißverschlüssen mehr oder weniger (moderne Anzüge sind fast wasserdicht). Das eingedrungene Wasser wird jedoch sofort durch Körperwärme erwärmt und bleibt temperiert.
Wichtig: Der Anzug muss eng anliegen, ohne Bewegungsfreiheit einzuschränken. Achte besonders auf Druckstellen an Hals, Armen oder Brust.
Neoprenanzug-Typen
Die Hauptunterscheidung erfolgt nach Wassertemperatur. Dank Neopren sind Wassersportarten wie Surfen, Tauchen, Windsurfen oder Kitesurfen ganzjährig möglich – ohne saisonale Einschränkungen.

Es gibt Langarm- und Kurzarmmodelle, mit Knieverstärkungen, Reflektoren für Nachttouren, Kapuzen oder variablen Dicken.
Die richtige Neoprendicke wählen
Je dicker, desto wärmer – aber weniger flexibel. Ein 3-mm-Anzug (3/2 genannt) hat typischerweise 3 mm an Rumpf/Beinen und 2 mm an Armen für bessere Paddelbeweglichkeit.
Dicken reichen von 2 mm bis 7 mm, stets mit dickerem Material am Körper: 2 mm, 3/2 mm, 4/3 mm, 5/4 mm, 6/5 mm und 7 mm.

Orientiere dich an dieser Temperaturleitlinie:
- Polargewässer: Trockenanzug
- 5°C oder weniger: 6/5 mm mit Neoprenschuhen und -haube. Optional Handschuhe.
- 6°C bis 8°C: 5/4 mm mit Schuhen/Haube. Handschuhe optional.
- 8°C bis 10°C: 4/3 mm mit Schuhen
- 11°C bis 14°C: 3/2 mm mit Schuhen
- 15°C bis 17°C: 3/2 mm
- 18°C bis 21°C: Kurzarm 2 mm
- 21°C bis 23°C: Neopren-Bauchteil (ca. 1 mm) mit Badeshorts
- 23°C oder mehr: Lycra-Shirt und Badeshorts

Nähte und Reißverschlüsse
Entscheidend für den Wassereintritt. Ideal sind rückenschlüpfrige Modelle ohne Reißverschluss (aber unbequemer anzuziehen). Rückenteil-Reißverschlüsse (halb oder ganz) sind praktischer.
Alle Nähte müssen wasserdicht versiegelt sein.
Die passende Größe finden
Der Anzug soll wie eine zweite Haut sitzen: komplett faltenfrei, mit uneingeschränkter Bewegungsfreiheit. Keine Sorge, wenn die ersten Probeanzüge nicht passen – du wirst stundenlang in ihm surfen.
Wichtige Maße: Brust-, Taillen- und Hüftumfang. Jede Marke hat eigene Größentabellen.
Neopren-Zubehör
Für Kälteempfindliche: Schuhe, Handschuhe, Hauben oder Westen. Schuhe mindern zwar das Boardgefühl, schützen aber vor Korallen und Steinen.

Fotos: Flickr und Billabong