
YUMPING: Mit 18 Jahren hast du mit dem Klettern begonnen. Was hat dich dazu bewegt, die Berge und höchsten Gipfel zu erkunden?
ROSA: Meine Freunde, die Menschen um mich herum. Ich hatte Berge nie als Sport betrachtet, also begann ich mit meinem Mann und Freunden zu klettern und die Natur zu genießen.
YUMPING: Deine Laufbahn ist praktisch makellos – mit 62 Jahren hast du einen 8000er bestiegen. Wie gehst du heute an jede Herausforderung heran?
ROSA: Seit über 25 Jahren bin ich in den großen Bergen unterwegs, und ich stelle mich meinen Herausforderungen noch immer wie am ersten Tag – mit großer Begeisterung und Freude an jedem Moment.
YUMPING: Doch das ist nicht alles... Du hast 6 der 14 Achttausender bestiegen. Würdest du gerne mindestens die Hälfte dieser Gipfel erreichen?
ROSA: Die Sieben ist meine Glückszahl, und natürlich würde ich gerne einen weiteren Achttausender besteigen.

YUMPING: Erzähl uns: Welcher Aufstieg war bisher der größte Herausforderung und warum?
ROSA: Der Kangchendzönga (8586 m), der dritthöchste Berg der Welt. Es war die größte Herausforderung, weil ich ihn nach meiner Krebsbehandlung bestieg. Meine körperliche Verfassung war bei Weitem nicht so wie zwei Jahre zuvor – die Therapien sind sehr hart, und das ließ mich auf diesem Berg viel leiden. Der Geist war es, der mich zum Gipfel führte.
YUMPING: Wie bereitest du dich körperlich und mental auf die Herausforderungen des Hochgebirges vor?
ROSA: Für solche Berge muss man topfit sein und wissen, was einen erwartet. Ich bin jede Woche in den Bergen – das ist das beste Training. Immer motiviert und begeistert von neuen Herausforderungen.
YUMPING: Welche größten Risiken und Schwierigkeiten hast du während deiner Expeditionen erlebt?
ROSA: Die größte Hürde ist, überhaupt zum Fuß des Berges zu gelangen – der ganze organisatorische Aufwand (Sponsoring, Logistik etc.). Dort angekommen, sind es nur noch der Berg und ich, und dann kann ich tun, was ich liebe: klettern.
Jeder weiß, dass Bergsteigen ein risikoreicher Sport ist, aber es muss ja nicht unbedingt etwas passieren.

YUMPING: Wie gehst du mit Ängsten und Risiken um, bevor du einen Berg besteigst? Hast du bestimmte Rituale oder Aberglauben vor einer wichtigen Expedition?
ROSA: Ich habe großen Respekt, aber keine Angst. Angst kann lähmen, und das wäre dort oben das Schlimmste. Vor einer solchen Expedition besuche ich gern das Santuario del Acebo in Cangas del Narcea und La Santina in Covadonga. Und am Berg machen wir vor dem Aufstieg immer eine Opfergabe für die Götter.
YUMPING: In den meisten Sportarten ist es ein Faktor, eine Frau zu sein. Ist das im Alpinismus auch so, oder hat es dir Türen geöffnet?
ROSA: Interessanterweise konnte ich meinen ersten Achttausender gerade deshalb besteigen, weil ich eine Frau aus Asturien war – ein Glücksfall, den ich ohne Zögern nutzte. Bei Sponsoren hatte ich viele Probleme, viele wollten mir Steine in den Weg legen. Aber ich bin eine Kämpferin und habe es geschafft. Am Berg gab es nie Probleme – der Berg behandelt alle gleich, dort bist du einfach ein Mensch.
YUMPING: „Una a Una
ROSA: Als ich den Everest zum ersten Mal aus der Nähe sah, war ich auf dem Fahrrad unterwegs, durchquerte den Himalaya und erreichte das Basislager der Nordseite. Ich hatte nie Rad gefahren und musste mit fast 40 noch lernen – ich bin mehr gelaufen als gefahren... Es war so anstrengend, dass ich beschloss: „Eines Tages gründe ich einen Club für Mädchen.
Jahre vergingen, doch dann kam 2009 meine Krebsdiagnose. Ich konnte nicht mehr in die großen Berge, verbrachte mehr Zeit in Asturien – der perfekte Moment. Während der zweijährigen Behandlung setzte ich „Una a Una

YUMPING: Zusammenfassend: Wenn ich sage: „Rosa Fernández Rubio ist die einzige Spanierin, die das Projekt ‚Die Seven Summits‘ vollendet hat
ROSA : Dass es ein Zufall des Lebens war. Ich hatte geschworen, nur den Everest zu besteigen und nie wieder in den Himalaya zurückzukehren – aber das war ein leichtfertiges Versprechen. Dann entstand das Projekt „Seven Summits
Zugegeben, es war stressig – sechs Expeditionen in einem Jahr – aber auch bereichernd und ein Luxus, diese Erfahrungen zu leben. Meine Tochter half mir; nur wir beide planten alles, mit Unterstützung des Internets, das damals gerade aufkam.

So ist Rosa Fernández – eine kämpferische, träumerische Frau, die jeder Herausforderung mit Hingabe begegnet. Ihre Geschichte steht für Überwindung, Entschlossenheit und Leidenschaft. Danke, dass du uns dein Vertrauen schenkst und zeigst, dass selbst schwierige Ziele erreichbar sind.