Mit wachsender Begeisterung gibt es heute zahlreiche Sportveranstaltungen rund um die Welt des Mountainbikes. Daher werden in unserem Land immer mehr MTB-Rennen organisiert, und immer mehr Radwanderer entdecken deren Reiz.
Diese chronometrierten MTB-Touren bieten die Möglichkeit, die eigenen körperlichen Fähigkeiten zu testen – im Vergleich zu anderen, in unterschiedlichem Gelände und um die eigenen Grenzen kennenzulernen und sie zu überwinden.
Während dieser Rennen hat man die Gelegenheit, im Wettbewerb zu sein, ohne wirklich im Wettbewerb zu sein. Man kann erleben, wie es sich anfühlt, Teil eines Feldes von über 50 Personen zu sein, den Applaus des Publikums beim Durchfahren einer Kleinstadt genießen, sich nach dem Zieleinlauf eine regenerierende Massage gönnen – und so ein wenig in die Atmosphäre eintauchen, die auch unsere Radsportidole umgibt.
Zudem ist es eine gute Gelegenheit, neue Freundschaften zu schließen, alte Bekannte wiederzusehen und unzählige Anekdoten auszutauschen.
Doch trotz der steigenden Erfahrung der Fahrer gibt es immer wieder neue Teilnehmer, die nicht genau wissen, wie sie sich bei solchen Rennen verhalten sollen.
Daher haben wir hier einige Tipps für eure ersten MTB-Raid-Erfahrungen:
- Der Start: Nur wer wirklich um die vorderen Plätze mitfahren möchte, sollte sich im vorderen Feld positionieren. Alle anderen, die ihre Grenzen testen möchten, ohne auf einen Podestplatz zu hoffen, sollten sich in der Mitte oder weiter hinten einordnen. Kurz gesagt: Je weniger trainiert ihr seid, desto weiter hinten solltet ihr starten. Als Richtwert: Wer 3-4 Mal pro Woche trainiert, kann sich etwa in der Mitte des Feldes positionieren.
- Findet eure Gruppe: Mit Rennerfahrung fällt dies leichter. Ein Tipp für die Platzierung: Beobachtet die Beine der anderen Fahrer, um jene mit ähnlicher Statur wie eurer zu finden.
- Pausen für Verpflegung: Pausen sind sinnvoll, besonders zu Beginn, wenn ihr noch frisch seid. Nutzt sie, um zu essen und dann entspannt wieder aufzuschließen. Gut trainierte Fahrer benötigen später weniger Pausen. Für alle anderen gilt: Macht Halt an den Verpflegungsstellen, wann immer nötig.
- Vergesst die Flüssigkeit nicht: Nehmt zwei Trinkflaschen mit und sorgt dafür, nie ohne Wasser zu sein. Während des Rennens wird euch niemand helfen, wenn ihr abseits der Verpflegungspunkte haltmacht.
- Eine Gruppe aufholen: Versucht nicht, eine deutlich schnellere Gruppe einzuholen. Lasst euch lieber von nachkommenden Gruppen aufnehmen – so spart ihr Energie und kommt entspannter ins Ziel.
- Keine Sprints: Ein 20-Meter-Sprint verbraucht so viel Energie wie 5 km gleichmäßiges Fahren. Bei Rennen solltet ihr nie mit 100% fahren, besonders wenn ihr die Strecke nicht kennt oder energieintensive Passagen bevorstehen – was bei MTB-Rennen häufig der Fall ist.
- Fahrt mit 50% eurer Kapazität: In den ersten zwei Dritteln des Rennens solltet ihr mit halber Kraft fahren und euch Reserven für das letzte Drittel bewahren. Dann könnt ihr eure Kräfte besser einteilen. Probiert es aus: Startet langsam und beobachtet, wie viele mit Vollgas starten und später erschöpft aufgeben.
- Krafteinteilung: Steigert euch langsam. Egal, wenn eure Gruppe wie die Pfeile davonzieht – sie werden schnell ermüden (und sollten eigentlich ähnlich fit sein wie ihr, wenn ihr gemeinsam gestartet seid). Haltet ein gleichmäßiges Tempo. Sucht euch jemanden, mit dem ihr während der Fahrt "plaudern" könnt – das lenkt ab und hilft beim Rhythmus.
- Reguliert euer Tempo: Fühlt ihr euch gut, übertreibt es nicht. Werdet ihr müde, drosselt einfach das Tempo. Bleibt hinter anderen müden Fahrern, statt sie zu überholen.
- Bildet ein Team: Da ihr stundenlang mit denselben Personen unterwegs seid, schafft einen Teamgeist! Auch wenn längere Gespräche schwerfallen, könnt ihr ruhig mal einen Kommentar oder Witz einwerfen.
- Zerstört keine Teams: Seht ihr eine eingespielte Gruppe, trennt sie nicht, wenn ihr euch nicht anschließen wollt. Das könnte den Rennfluss stören.
- Respektiert die Umwelt: Werft keinen Müll weg, sonst werden Rennen irgendwann verboten. Leider gibt es bei solchen Sportveranstaltungen noch immer zu wenig Respekt – dabei steht MTB für Naturverbundenheit.
- Seid nobel: Helft, wenn ihr jemanden in Not seht. Ermutigt andere, die während des Rennens kämpfen.
- Seid höflich: Das macht die Strecke für euch und andere angenehmer.
- Sicherheit: Tragt aus Sicherheitsgründen immer einen Helm.
- Beachtet die Straßenverkehrsordnung: Vergesst nicht, dass der Verkehr nicht gesperrt ist!
Ihr habt es verstanden: Ein guter MTB-Raid lebt zunächst vom Sportsgeist und Werten, dann von der Selbstüberwindung und zuletzt vom Wettkampf.
Startet noch dieses Jahr mit eurem eigenen MTB oder einem Mietrad und trainiert in eurer Region!
