
Richtig, diese Sportart, sei es auf ruhigen Gewässern oder im Slalom, hat ganze 4 dieser 17 Medaillen eingebracht – drei goldene und eine bronzene. Und das weckt natürlich die Lust, es selbst auszuprobieren. Daher unser heutiges Thema.
Spanien ist nämlich der perfekte Ort, um ins Kajak oder Kanu zu steigen. Vielleicht liegt hier auch der Erfolg in Brasilien begründet. Denn wir haben nicht nur diverse Binnenregionen, sondern auch 8.000 Kilometer Küste zum Paddeln. Ein Wasserstraßennetz, das ruhige Orte von unvergleichlicher Schönheit mit wilderen Gewässern verbindet. Keine leichte Aufgabe, und sicher habe ich einige vergessen, aber wir versuchen, einige der besten Orte zu erkunden, um diese Medaillen hautnah zu erleben. Also, losgepaddelt?
RÍO GÁLLEGO
Wir bewegen uns in Aragonien, wo der Fluss in den Pyrenäen entspringt und zu einem der wasserreichsten in unserer Geografie wird, besonders im Oberlauf. Hier wechseln sich ruhige Abschnitte mit wilderen Passagen ab, wie etwa der Abschnitt zwischen Sabiñánigo und Murillo de Gállego.

Die beliebteste Strecke umfasst etwa 12 Kilometer und dauert über 2 Stunden. Die Schwierigkeit nimmt dabei zu und erreicht im sogenannten "El embudo" (Der Trichter) den Grad IV (hoch) – nur etwas für geübte Kanuten.
Doch nicht nur die Herausforderung macht diesen Fluss aus, denn der Río Gállego bietet auch atemberaubende Panoramablicke, wie den flachen Felsen der "Isla Perejil".
NOGUERA PALLARESA
Wahrscheinlich der wildeste Fluss Spaniens. Und gleichzeitig einer der spektakulärsten, bedenkt man seinen Ursprung im Valle de Arán. Der anspruchsvollste Abschnitt, der technisches Können erfordert, beginnt am Refugio de Fornet und endet an der Presa de Borén – eine Route für erfahrene Paddler.
Dennoch umfasst die meistbefahrene Strecke etwa 54 Kilometer zwischen Llavorsí und Figuereta, mit mittelschweren Passagen und besonders spaßigen Abschnitten wie dem Teil von Llavorsí bis Rialp.

Hier heben wir auch Passagen hervor, die für einen Adrenalinschub sorgen, wie "El salto del Ángel" oder die Stromschnellen in "El Pastis".
SELLA
Der Sella ist ideal für Anfänger. Ein absoluter Klassiker, denn sicher hast du schon vom "Descenso del Sella" gehört, einer Route, die mit zunehmender Schönheit beeindruckt. Start ist an der "Fuente del Infierno" in den Picos de Europa, und von da an ist jeder Paddelschlag ein Augenschmaus. Unterwegs begegnen dir dichte Wälder mit Weiden, Eichen und Eschen, dazu Wasseramseln, Lachse und Forellen.

Die beliebte Strecke führt von Cangas de Onís bis Llovio, etwa 19 Kilometer (ca. 6 Stunden), mit Option auf Verkürzung ab Arriondas. Die tiefsten Abschnitte (6 Meter) garantieren puren Spaß.
DURATÓN
Entstanden in der Sierra de Guadarrama, erreicht dieser Fluss in Segovia seinen Höhepunkt, wo er durch den Naturpark "Hoces del Duratón" fließt. Auf 25 Kilometern paddelst du durch Schluchten, Felsformationen und vorbei an Ruinen wie dem Monasterio de San Frutos.

Doch diese ruhige Tour hat auch eine mystische Seite, dank der Tierwelt über dir. Geier, Wanderfalken und Steinadler mit ihren Nestern werden deine Begleiter sein.
Zum Abschluss findest du nahe der Presa de las Vencías eine Erfrischungsmöglichkeit, wenn die Sonne brennt.
GENIL
Weiter südlich entspringt dieser Fluss in der Sierra Nevada, mit starkem Gefälle und wildem Charakter. Besonders reizvoll ist der Abschnitt bis Granada, wo der Río Genil seine wilde Seite zeigt, bevor er in der Alhambra-Stadt zur Ruhe kommt.

Nach Granada wartet die Presa de Iznájar, der größte Stausee Andalusiens, mit ruhigeren Passagen. Doch die wahre Herausforderung ist das "Agujero negro" – eine Stufe mit Rückströmung, die den Puls hochtreibt, aber ungefährlich ist. Tipp: Spring vom Brückenpfeiler in Palenciana!
RÍO ULLA
Von Süden nach Norden: Die Magie Galiciens zeigt sich im Río Ulla, der mit wilden und ruhigen Abschnitten wie der "Ruta de los Cruceiros" überrascht. Unterwegs siehst du Mühlenstaustufen und üppige Vegetation.
Es gibt mehrere Strecken, etwa von Herbón nach Rianxo (12 km, 4 Std.) oder von Vedra nach Puente de Sarandón (8 km, 2,5 Std.).

Besonders beliebt ist "El Lapido", eine Stromschnelle mit einem pyramidenförmigen Felsen in der Mitte, der einen kleinen Sprung erfordert. Für Mutige gibt’s "El Portugués" (Grad V).
CUEVA D'EN GISPERT
Diese kontemplative Option in Girona ist ideal für alle. Start ist in Tamariu auf einer 3-stündigen Tour durch die größte Höhle der Costa Brava (bis zu 150 Meter tief). Highlight ist die kleine Insel "Taula" in der zentralen Kammer.

Nach all diesen Eindrücken: Worauf wartest du noch? Schnapp dir die Paddel und los!