Höhlenforschung, in den USA auch als Potholing oder Spelunking bekannt, besteht aus der unterirdischen Erkundung von Höhlensystemen und Tunneln. Sie vereint verschiedene Aktivitäten wie Abseilen, Sichern, Kraxeln, Klettern und sogar Schwimmen oder Tauchen. Manchmal bezieht sich Höhlenforschung auf vertikale Erkundung, während Potholing eher horizontale Expeditionen beschreibt. Dabei entdeckt man verborgene geologische Artefakte, prächtige unterirdische Flüsse und Seen sowie alte Bergwerke. Diese Aktivität hat sich zu einem anerkannten Abenteuer- bzw. Extremsport entwickelt und spricht Menschen aller Altersgruppen, Hintergründe und Fähigkeiten an.


Ein exquisiter unterirdischer See


Die Ursprünge der Höhlenforschung


Die Geschichte der Höhlenforschung reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als der französische Forscher Édouard-Alfred Martel den Gouffre de Padirac erstbeging. Die erste vollständige Höhlenexpedition im Vereinigten Königreich fand 1895 in Gaping Gill in den Yorkshire Dales statt. Die USA beherbergen unzählige riesige Höhlen, und die National Speleological Society (NSS) wurde gegründet, um diese Naturwunder zu schützen und die Untergrundforschung voranzutreiben. Weitere Höhlenforschungsorganisationen entstanden in Frankreich, Rumänien, Kolumbien und Pakistan.


 in der Höhle


Höhlenforschung im Vereinigten Königreich


Im UK gibt es zahlreiche Höhlenforschungsgebiete wie den Peak District, den Brecon-Beacons-Nationalpark in Wales und den Yorkshire-Dales-Nationalpark. Die Höhlen sind meist aus Kalkstein mit engen Passagen, steilen Schächten (die abgeseilt werden müssen) und Flüssen. Interessierte finden umfangreiche Listen von Outdoor-Abenteueranbietern und Höhlenforschungsunternehmen, die Touren für Anfänger bis Profis organisieren. Erfahrene Höhlenforscher können Vereinen beitreten oder eigenständig forschen – allerdings ist dies ein gefährlicher Sport, der nicht unterschätzt werden darf, da Rettungseinsätze extrem riskant sind. Der Schwierigkeitsgrad von Höhlen wird auf einer Skala von 1 bis 5 eingestuft, wobei 5 der extremste ist.


 in der Höhle


Ausrüstung für die Höhlenforschung


Die essenzielle Ausrüstung für die Höhlenforschung umfasst:

  • Einen Helm
  • Overall
  • Gummistiefel
  • Beleuchtung (am Helm befestigt). LED- oder Halogenlampen sind unverzichtbar, da es extrem dunkel sein kann. Ersatzlicht ist ratsam.
  • Warme Kleidung (abhängig vom Ort), da Unterkühlungsgefahr besteht.
  • Wasserdichte Kleidung falls nötig
  • Polypropylen-Kleidung für tropische Höhlen, da sie trocken sind und dieses Material vor Abschürfungen schützt, während es angenehm kühl bleibt.
  • Knie- und Ellbogenschoner bei viel Kraxelpassagen, um die Gelenke zu schonen.
  • Seil, Karabiner, Bohrhaken und Bandschlingen für Abseil- oder Kletterpassagen. Beim Auf- und Abstieg kommt die Einseiltechnik zum Einsatz.
  • Erste-Hilfe-Set, Notfallausrüstung und Verpflegung.
  • Tauchausrüstung für Höhlentaucher – dies ist jedoch nur für äußerst erfahrene Forscher geeignet. Im UK zählt Höhlentauchen zur Höhlenforschung, in den USA hingegen zum Tauchen.

 Ein Schulhöhlenausflug



Höhlenforschung ist eine faszinierende Aktivität, die durch ihre physischen Aspekte auch fit hält. Je nach Exkursionsgrad bietet sie Extremsport-Erlebnisse für Adrenalinjunkies. Auch als Schulfahrt ideal, da Schüler geologische Phänomene wie Stalaktiten und Stalagmiten live erleben.


 Zurück ins Sonnenlicht!



Höhlenforschung ist ein einzigartiger Abenteuersport – die erkundeten Orte zählen zu den am wenigsten besuchten der Erde. Manche Tiefenhöhlen wurden seltener betreten als der Mond! Auch für Neulinge gibt es passende Angebote, und wer möchte, kann sich bis zu Grad-5-Höhlen vorarbeiten, um die verborgenen Wunder unter unseren Füßen zu entdecken!