Nitrox ist nichts Neues: Seine Ursprünge reichen ein Jahrhundert zurück, genauer gesagt in die Zeit des Ersten Weltkriegs, wo es für militärische Zwecke eingesetzt wurde. Allerdings hielt Nitrox erst Anfang der 90er Jahre Einzug in die Gemeinschaft des Freizeittauchens und ist heute weit verbreitet.
Hier findest du einige Kurse für das Tauchen mit angereicherter Luft.
Auch wenn du es wahrscheinlich kennst oder davon gehört hast, bist du dir vielleicht nicht sicher, was Nitrox ist oder welchen Nutzen es hat. Im Folgenden werde ich versuchen, die wichtigsten Aspekte so einfach wie möglich zu erklären.
Nitrox ist die Bezeichnung für jedes Gasgemisch aus Stickstoff und Sauerstoff. So ist Luft ein normoxisches Nitrox-Gemisch, das aus 21% Sauerstoff und 79% Stickstoff besteht. Es gibt auch Nitrox-Gemische, die mehr oder weniger Sauerstoff als Luft enthalten, die als hyperoxische und hypoxische Nitrox-Gemische bezeichnet werden.
Obwohl im Freizeittauchen der Begriff "Nitrox" häufig für "angereicherte Nitrox-Luft" oder "hyperoxisches Nitrox" verwendet wird, muss klar sein, dass obwohl alle angereicherte Luft Nitrox ist, nicht alles Nitrox angereicherte Luft ist.
Jedes Nitrox-Gemisch hat seine eigenen Vorteile, daher hängt die Verwendung des einen oder anderen von einigen Faktoren ab.
Art des Tauchgangs, den wir durchführen möchten:
Hypoxisches Nitrox bietet Vorteile in Bezug auf die Tiefe; deshalb wird es häufig beim Tauchen in mittleren bis großen Tiefen eingesetzt. Dies liegt daran, dass es sich um ein sauerstoffarmes Gemisch handelt, bei dem die maximale PPO2 (Sauerstoffpartialdruck) in größerer Tiefe erreicht wird.
Mit anderen Worten: Bei gleicher Tiefe besteht eine geringere Wahrscheinlichkeit einer Sauerstofftoxizität mit hypoxischem Nitrox als mit Luft. Diese Mischung ist im Freizeittauchen nicht verbreitet, aber im technischen Tauchen, wo hypoxisches Nitrox zusammen mit Helium das sogenannte hypoxische Trimix bildet.
Im Gegensatz dazu bietet hyperoxisches Nitrox, im Freizeittauchen als EANx (Enriched Air Nitrox) bekannt, einige Vorteile in Bezug auf die Tauchzeit. Da es sich um ein Gemisch mit weniger Stickstoffgehalt als Luft handelt, verringert es die Stickstoffbelastung des Tauchers, sodass bei gleichem Tauchprofil die Gewebe länger brauchen, um zu sättigen, und somit die NDL (No-Decompression-Limit) später erreicht wird.
Das ist besonders gut für aufeinanderfolgende Tauchgänge oder für Dekompressionszeiten an der Oberfläche, denn da wir weniger Stickstoff in unserem Körper haben, können wir mehr und längere Tauchgänge machen als mit Luft. Der Nachteil dieses Gemischs ist, dass es aufgrund des höheren Sauerstoffgehalts die PPO2 in geringerer Tiefe erreicht und uns somit in der Tiefe einschränkt.
Bei einem hyperoxischen Nitrox-Gasgemisch kann der Sauerstoffanteil variieren. Daher wird die Bezeichnung EANx immer von einer Zahl begleitet, die den prozentualen Anteil des Sauerstoffs in der Mischung angibt. Zum Beispiel bedeutet EANx32 angereicherte Nitrox-Luft, die aus 32% Sauerstoff und 68% Stickstoff besteht.
Alle Zertifizierungsorganisationen bieten spezielle Kurse für die Verwendung verschiedener Gase und Kombinationen an. Eine gute Ausbildung vor der Verwendung dieser Gase ist für den Taucher von entscheidender Bedeutung, so sehr, dass kein Tauchcenter einen Taucher mit Gasgemischen tauchen lässt, ohne die notwendige und nachgewiesene Ausbildung.
Wenn du Fragen zur Ausbildung im Tauchen mit Gasgemischen hast, wende dich an deinen Tauchlehrer: Er wird dich beraten und dir die richtige Richtung weisen können.
