Westgipfel 2 (3.220 m) und Westgipfel 3 (3.185 m)
Route 10. Refugio de la Renclusa - Torrente de Alba - Collado de Alba - Westgipfel 2 und 3 (MBEA, S3, 1.080 m)
Die Extremsportarten bescheren uns atemberaubende Landschaften und einzigartige Erlebnisse. Vom Renclusa-Refugio aus lässt man die Route zum Aneto und zur östlichen Maladeta links liegen und steigt das kleine Tal ostwärts hinauf, das zum Collado und den Paderna-Gipfeln führt. Man wendet sich allmählich nach links, um ins Alba-Becken einzutreten und entschlossen den steilen, unumgänglichen Collado de Alba zu bezwingen. Oben angekommen, erfordert der Zugang zum Westgipfel 2 eine heikle, ansteigende Querung, die gelegentlich das Abschnallen der Skier nötig macht. Der Aufstieg zum Westgipfel 3, dem dem Collado nächstgelegenen Gipfel, ist anspruchsvoll, mit luftiger Kletterei (II°) auf Granitblöcken. Abstieg über dieselbe Route.

Bemerkungen: Exzellente Route, kurvenreich und clever angelegt, die durch eines der unbekanntesten Gebiete des Massivs führt. Gipfel mit garantierter Einsamkeit und hervorragendem Abstieg. Die Passage des Collado de Alba erfordert das Abschnallen der Skier. Ebenso der Zugang zum Gipfelgrat. Vom Westgipfel 2 aus lässt sich problemlos der le Bondidier besteigen, ein weiterer "Dreitausender" für Sammler.
Diente de Alba (3.136 m)
Route 10a. Refugio de la Renclusa - Torrente de Alba - Canal del Diente de Alba - Diente de Alba (MBEA, S3. 1.080 m).
Man folgt Route 10 bis in die Nähe des Zugangskanals zum Collado de Alba. Der benachbarte Kanal rechts führt schnell zur markanten Felsspitze. Abstieg über dieselbe Route.

Bemerkungen: Kleiner, scharfkantiger und reizvoller Felsvorsprung zwischen Westgipfel 3 und Pico de Alba. Kann ohne großen Mehraufwand mit Route 10 kombiniert werden. Besonders reizvoll ist die Kombination mit dem Abstieg über Paderna. Der kurze Kanal mit 40-45° (150-200 m) bietet Gelegenheit für Liebhaber des Steilhangeskifahrens (S4).
Pico de Alba (3.118 m)
Route 11. Refugio de la Renclusa - Torrente de Alba - Pico de Alba. (MBEA, S3, S4. 978 m)
Vom Renclusa-Refugio aus lässt man die Route zum Aneto und zur östlichen Maladeta links liegen und steigt ostwärts ins Tal auf, das zum Collado und den Paderna-Gipfeln führt. Allmählich links haltend tritt man ins Alba-Becken ein. Nach anstrengendem Aufstieg sucht man rechts eine steile Gletscherzunge, die zum Grat des Pico de Alba führt. Mit Skiern nähert man sich so weit wie möglich dem Gipfel, bis Schneeverhältnisse und Steilheit das Wechseln zu Fuß ratsam machen. Der Gipfel wird ohne besondere Schwierigkeiten, aber über ausgesetztes Gelände erreicht. Abstieg über dieselbe Route.

Bemerkungen: Fantastische Panoramen über das Ésera-Tal und die Massive von Perdiguero und Posets. Dies ist der westlichste Gipfel des Maladeta-Massivs mit eigenem Charakter. Der Aufstieg ist reizvoller als der Abstieg. Die Gipfelflanke ist extrem steil und nicht immer befahrbar. Der Skiaufstieg ist nur für Experten geeignet (S3, S4). Bei guten Bedingungen kann alternativ Route 13 für den Abstieg gewählt werden.
Route 12. Hospital de Benasque - Vallón de la Pleta de Paderna - Pico de Alba. (MBEA, S3. 1.360 m).
Kurz nach der Ebene des Hospital de Benasque steigt man rechts durch den Wald in Richtung der Paderna-Türme auf. Über steile Rinnen gelangt man zur Maladeta-Flanke. Nach Aufstieg durchs Alba-Tal sucht man rechts eine steile Gletscherzunge zum Grat des Pico de Alba. Mit Skiern nähert man sich dem Gipfel, bis die Verhältnisse das Absteigen ratsam machen. Der Gipfel wird über ausgesetztes Gelände erreicht. Abstieg über dieselbe Route.

Bemerkungen: Herausragende Tour mit anspruchsvollem Aufstieg und direktem, adrenalinförderndem Abstieg. Kann auch als Zugang zum Renclusa-Refugio genutzt werden. Die Paderna-Flanke ist lawinengefährdet und bei instabiler Schneedecke absolut zu meiden.
Route 13. Baños de Benasque - Valle de Alba - Pico de Alba (MBEA, S3. 1.438 m).
Der Weg von den Baños de Benasque nordwärts führt zu einem engen Bachlauf, den man aufsteigt. Nach anstrengendem Aufstieg kann man die Skier anlegen und nach Passieren eines Scheitels ins Alba-Tal eintreten. Der steile Schlussaufstieg erfordert erneutes Abschnallen. Abstieg über dieselbe Route.
Bemerkungen: Anspruchsvolle, kaum begangene Route durch wildes Gelände. Oft fehlt in den ersten 500 Höhenmetern ausreichender Schnee. Der obere Talabschnitt ist skifreundlich. Grandiose Atmosphäre unter der Gendarme-Kette. Gute Ortskenntnis erforderlich, ideal mit Vorerkundung im Sommer.
Tuc de Molieres (3.010 m)
Route 14. Refugio de la Renclusa - Plan de Aigualluts - Pico de Molieres (BE, S3. 1.090 m).
Hinter dem Refugio steigt man westwärts zum Collado de la Renclusa auf, quert dann zum Plan d'Aigualluts und durch ein enges Couloir zur Escaleta-Schlucht. Rechtshaltend (Vorsicht: nicht zu weit rechts zum Pico de Barrancs abbiegen) erreicht man problemlos den Gipfel. Je nach Schneelage wählt man den direkten Aufstieg oder die linksseitige Scharte. Abstieg über dieselbe Route.

Bemerkungen: Optimale Route für Hochgebirgsflair ohne besondere Schwierigkeiten, mit moderaten Steigungen und großartigen Panoramen. Alternativstart vom Hospital de Benas möglich (1.430 m).
Route 15. Südportal Vielha-Tunnel (Hospital de Vielha) - Pico de Molieres - Nordportal Vielha-Tunnel (MBEA, S3. 1.384 m).
Vom Südportal westwärts durch ein Gletschertal aufsteigen. Nach anstrengendem Aufstieg zum Bivakschacht quert man diagonal zur Scharte nördlich des Mulleres, die zu Fuß erklommen wird. Über Blockgrat links zum Gipfel. Der Skiabstieg führt über die aragonische Flanke zum Collado Alfred und durch das wilde Vall de Nere zurück zur Straße.
Bemerkungen: Anspruchsvolle, lawinenexponierte Route mit hervorragendem Abstieg. Die Durchquerung ist reizvoller als der Rückweg.
Durchquerungen.
Durch Kombination der beschriebenen Routen ergeben sich vielfältige Möglichkeiten. Zwei Hauptvarianten:

Route 16. Dreischarten-Durchquerung (MBEA, S3. 1.887 m).
Vom Renclusa-Refugio ausgehend passiert man in einer Rundtour die Collados de Alba, Cregüeña und Coronas und besucht die Hauptgletscher um den Aneto. Eine extrem anspruchsvolle aber lohnende Tour. Der Zugang zum Cregüeña-Collado ist heikel. Für Details siehe Routen 10, 6 und 7.
Route 17. Hochtour (MBEA, S3, S4. 3.476 m Aufstieg, 3.891 m Abstieg).
Von Llauset über Vallibierna und Culebras-Schlucht zum Forstrefugio (Routen 2 und 1), dann über Coronas zum Aneto (Route 6), Abstieg nach Aigualluts (Route 8) und Aufstieg zum Pico Molieres mit Abstieg ins Arantal (Routen 14 und 15). Mehrere Etappen mit Übernachtungen möglich. Erfordert hohes technisches und körperliches Niveau. Fahrzeugkoordination notwendig.