
Wakeboarding – die Sportart, die Wasserski mit Snowboarden verbindet – gehört zu den coolsten Wassersportarten überhaupt. Neben der Optik ist ein großer Vorteil, dass der Einstieg relativ einfach ist. Im Gegensatz zum Surfen schaffen es die meisten Anfänger bereits beim ersten Versuch, auf dem Board zu stehen und einfache Manöver durchzuführen. Ein weiterer Unterschied zum Surfen: Man benötigt keine Meereswelle – dazu später mehr. Doch über das Gleiten über die Wasseroberfläche hinter einem Boot oder an einer Seilbahn gezogen hinaus, wird es schnell anspruchsvoller. Wir alle haben schon Profi-Wakeboarder mit atemberaubenden Stunts gesehen – doch wie schafft man das selbst? Weiterlesen, denn wir verraten dir Tipps und Tricks für deine ersten Sprünge auf dem Wakeboard.
Vorbereitung auf den Sprung
"Erst laufen, dann springen."
Wie im Leben gilt auch beim Wakeboarding: Bevor du Luft unter das Board bekommst und Wellen springst, musst du die Basics beherrschen. Der erste Schritt ist das Aufstehen. Hierfür verlagert man das Gewicht tief in die gebeugten Knie, während man ins Gleiten kommt. Wenn das Zugseil dich nach oben zieht, streckst du die Beine langsam durch, ohne das Gewicht zu stark zu verlagern.

Als Nächstes kommt das Kurvenfahren. Die Grundmanöver heißen Heelside und Toeside – benannt nach der Richtung, in die das Board gedreht wird (Fersen- oder Zehenseite). Kurven fährt man durch gezielten Druck auf die entsprechende Boardseite. Toeside-Kurven sind oft kniffliger, da das Gewicht auf die Fußballen verlagert werden muss. Wichtig: Das Seil stets straff halten!
Grundlegende Wakeboard-Sprünge
Wenn du sicher seitwärts gleitest, kannst du dich an Auf- und Abbewegungen – also Sprünge – wagen. Die zwei grundlegenden Sprungtechniken sind der Ollie und der Wake-Jump. Ähnlich wie beim Skateboarden ist der Ollie ein essenzielles Grundelement. Starte mit beiden Händen am Griff in Brusthöhe und gehe langsam in die Knie. Dann drückst du mit dem hinteren Fuß ab, während du gleichzeitig das vordere Bein anziehst. Diese Koordination erfordert Übung, aber es geht vor allem um Wassergefühl und Balance. Das Board sollte von der Wasseroberfläche abheben. Bleib entspannt, halte die Beine in der Luft angewinkelt und lande möglichst mit der Board-Rückseite zuerst.

Der Wake-Jump ist die Basis für spektakuläre Stunts und sollte besonders sorgfältig geübt werden. Zuerst den Griff seitlich halten, um dich außermittig zum Boot zu positionieren. Dann das Board durch Hüftbewegung zurück Richtung Boot drehen und den Griff hüftwärts ziehen – dies erzeugt Vortrieb. Beim Annähern an die Kielwelle bleibst du in den Knien und streckst dich beim Überqueren explosiv, als würdest du aus dem Wasser springen. In der Luft gelten dieselben Landeprinzipien wie beim Ollie.

Fortgeschrittene Stunts
Diese beiden Sprünge bieten bereits viel Spielraum, aber die Möglichkeiten gehen weit darüber hinaus. Experimentiere mit Körperposition, Schwerpunkt und Seilspannung, um höher und weiter zu kommen. Nach der Beherrschung folgen Salti, Drehungen und andere schwerkrafttrotzende Manöver! Inspiration gibt's im Video:
Weitere Faktoren
Ausrüstung
Dein Equipment beeinflusst Sprungfähigkeit und Manövrierbarkeit. Anfängerboards sind meist lang mit flachem Untergrund für mehr Stabilität. Für Sprünge eignen sich kürzere Boards mit ausgeprägtem Rocker (Bodenwölbung). Fortgeschrittene wählen zwischen Three-Stage- oder Continuous-Rocker-Profilen für präzise Gewichtsverlagerung.

Boot oder Seilbahn?
Entscheidend ist auch die Art des Wakeboardings. Klassisches Boots-Wakeboarding bietet dynamische Geschwindigkeits- und Richtungswechsel durch den Bootsführer. Die Kielwelle des Boots ermöglicht optimale Sprünge. Beim Cable-Wakeboarding zieht eine Seilbahnanlage dich über Seen – hier ersetzen installierte Hindernisse und Rampen die Bootswelle. Ideal zum Üben, da kostengünstiger ohne Boot.
Top-Wakeboarding-Spots in Großbritannien
Wie erwähnt sind Seen perfekt fürs Wakeboarding. Zu den besten britischen Spots zählen die Tallington Lakes in Lincolnshire, die Hove Lagoon in Brighton und das Rother Valley bei Sheffield. Küstenabschnitte wie bei Newhaven/Seaford (East Sussex) oder der Südküste Devons eignen sich für Boots-Wakeboarding, ebenso wie Flussmündungen (River Camel (Cornwall) oder River Bann (Nordirland)).
Bereit für den Start? Entdecke unsere Wakeboarding-Erlebnisse und berichte von deinen Fortschritten!