Mit über 1.000 Kilometern Länge ist dieses Korallenriff das zweitgrößte der Welt – nach dem australischen Great Barrier Reef. Es erstreckt sich entlang der Küsten Mexikos, Belizes, Guatemalas und Honduras' und erreicht dank seines kristallklaren Wassers, das Sonnenlicht bis in die Tiefe durchlässt, beeindruckende Tiefen. Ein atemberaubendes Ziel für Wassersportarten, insbesondere zum Tauchen.




Wassertransparenz in der Karibik


Korallenwachstum ist eng mit Sonnenlicht verbunden. Die Lichtausbreitung im Ozean hängt von Wassereigenschaften und Lichttyp ab.

An der Wasseroberfläche unterliegt Licht Reflexion und Absorption: Ein Teil wird zurückgeworfen, ein anderer dringt ein. Im Wassermedium wird das eindringende Licht sofort gebrochen (Dichteänderung) und geschwächt (Intensitätsverlust mit der Tiefe).
Beispiel: In stürmischen oder eisbedeckten Meeren ist die Reflexion höher, sodass weniger Licht den Meeresboden erreicht.





Neben Dichteunterschieden wird Licht auch durch Schwebstoffe beeinflusst – seine Klarheitsstufe. Meerwasser enthält Ammoniak, Nitrate und Proteine, während Salzgehalt und Temperatur seine Durchsichtigkeit verändern. Diese Transparenz erklärt unterschiedliche Lichtabsorption in Weltmeeren.

In der Karibik misst man Transparenz bis 950 Meter Tiefe, im Mittelmeer nur 800 Meter und im Atlantik 700 Meter.

Die Karibik hat eine Oberflächentemperatur von 28ºC und einen Salzgehalt von 35-36‰ (Promille). Ideale Bedingungen für dieses Riff, das wir durch Tauchgänge erkunden.

Meeresleben im Riff


Naturwunder und Lebensraum zugleich: Das Maya-Riff beherbergt eine einzigartige Artenvielfalt – der beste Grund für seinen Schutz.

Über 500 Arten leben hier: Schmetterlingsfische, Papageienfische (Königin/Regenbogen), Blaue Engelfische, Barrakudas, Zitronenhaie, Hammerhaie, Bullenhaie, Clymene-Delfine, Gefleckte Adlerrochen, Grüne Muränen, Seepferdchen, Echte Karettschildkröten, Grüne Meeresschildkröten, Unechte Karettschildkröten, Putzergarnelen, Einsiedlerkrebse und Karibik-Manatis...

Landschaften auf See




Prachtvolle Korallenkolonien gedeihen hier: Hart-/Weichkorallen, Algen, Schwämme, Krustentiere und Mikroorganismen. Besonders erwähnenswert: Riesenanemonen, wertvoller Schwarzer Korall, Hirnkorallen und feurige Feuerkorallen.

Das Riff bietet Schutz für bedrohte Arten wie Meeresschildkröten, Morelet-Krokodile, Elchgeweihkorallen, Königsflügelschnecken und Karibik-Manatis. Es ist auch Teil des Lebensraums von Walhaien (gefährdet) und beherbergt eine bedeutende Manati-Population.

Somit vereint das Große Maya-Riff einzigartige Biodiversität mit extremer Empfindlichkeit.

Riffschutz

Wie viele Riffe leidet es unter Warmwasserströmungen. Korallen leben in Symbiose mit Zooxanthellen (Mikroalgen), die Nährstoffe und Farbe liefern. Über 30ºC sterben die Algen ab, was zur Korallenbleiche und zum Absterben führt.



Aktuell sind 42% der Korallen des Maya-Riffs ausgebleicht. Diese alarmierende Tatsache beeinträchtigt den Tauchtourismus und erfordert Schutzmaßnahmen. Organisationen wie die Karibische Naturschutzorganisation setzen sich für diesen einzigartigen Lebensraum ein.

Um dieses Naturwunder zu erhalten, sollten wir beim Tauchen ökologische Verantwortung zeigen und Umwelteinflüsse minimieren.