Darío Barrio ist seit seinem 14. Lebensjahr in der Welt der Küche zu Hause. Er hat sich in diesem Beruf etabliert und verbindet ihn heute mit seinem Hobby: Abenteuersport.
Seine große Leidenschaft ist das BASE-Springen. Wir konnten ihn kürzlich bei den Weltmeisterschaften im BASE-Springen in Benidorm bewundern, wo er sein Können bei Demonstrationssprüngen unter Beweis stellte. Darío erzählt uns, wie es sich anfühlt, diesen Sport auszuüben, und teilt bereitwillig seine Erfahrungen.
Yumping.- Du bist Koch von Beruf – wie kamst du zum BASE-Springen?
Darío Barrio.- Ich war schon immer ein Fan von Outdoor-Sportarten und ein Adrenalin-Junkie. BASE-Springen war die logische Weiterentwicklung nach dem Fallschirmspringen. Manolo Chana, der charismatischste BASE-Jumper, war mein Mentor.
Y.- Um diesen Extremsport ausüben zu können, braucht man viel Erfahrung als Fallschirmspringer. Warum bist du noch einen Schritt weitergegangen?
D.B.- Ich habe 1995 mit dem Fallschirmspringen angefangen, und der Sprung – im wahrsten Sinne des Wortes – zum BASE-Springen war unvermeidlich.
Y.- Betreibst oder hast du andere Abenteuersportarten ausgeübt?
D.B.- Ja, natürlich. Ich fliege mit dem Drachen, gehe Wildwasser-Kajakfahren und mache gelegentlich Tauchgänge. Auch Triathlon gibt mir ein gutes Gefühl, aber BASE ist definitiv das Größte.
Y.- Glaubst du, dass Extremsport süchtig macht?
D.B.- Ich glaube es nicht nur – ich bin fest davon überzeugt. Adrenalin verlangt nach mehr Adrenalin.
Y.- Wo trainierst du diese Sprünge?
D.B.- Ich reise mit meinem Freund Armein zu verschiedenen Spots in Spanien. Auch international geht es zu Orten wie Lauterbrunnen (Schweiz), Brento (Italien), Stavanger (Norwegen) oder dem Salto del Ángel (Venezuela). Kurz gesagt: überall, wo es Brücken, Antennen oder Gebäude mit über 60 Metern gibt (lacht).
Y.- Von den vier Kategorien des BASE-Springens (Gebäude, Antennen, Brücken oder Felsen) – wo fühlst du dich am wohlsten?
D.B.- Jeder Sprung ist etwas Besonderes. Aber wenn ich wählen müsste, wäre es der „Earth
Ein Beispiel ist mein Sprung am Salto del Ángel in Venezuela – nicht nur wegen des Sprungs selbst, sondern auch wegen der gemeinsamen Expedition mit dem Proyecto Alas.
Y.- Wie riskant ist dieser Sport deiner Meinung nach?
D.B.- In dieser Disziplin gibt es keinen Raum für Fehler. Es gibt keinen Plan B – alles muss millimetergenau berechnet sein.

Y.- Was geht dir in den Sekunden vor dem Sprung durch den Kopf?
D.B.- Vieles. Du hast Angst und fragst dich: „Was mache ich hier eigentlich?
Y.- BASE oder Fallschirmspringen?
D.B.- Ohne Zweifel: BASE.
Y.- Wir haben dich bei der Weltmeisterschaft im Hotel Bali in Benidorm springen sehen – Yumping.com war einer der Sponsoren. Wenn es schon unbeschreiblich ist, euch springen zu sehen, wie ist es dann erst, selbst in die Tiefe zu springen? Kannst du es uns beschreiben?
D.B.- Es sind viele intensive Gefühle. Du hast Recht, es ist schwer zu erklären. Während das Blut durch meine Adern schießt und ich mich lebendig fühle, empfinde ich gleichzeitig Frieden und Freiheit. Es ist ein Experiment, das beweist: Es gibt Leben vor dem Tod.
Y.- Wie schaffst du es, dein Restaurant „Dassa BassaD.B.- Ich habe festgestellt, dass meine Hobbies mich kreativer und produktiver machen – und die Beziehung zu meinen Kollegen verbessern.
Meine Frau unterstützt meine Hobbies, weil ich Adrenalin abbauen kann und sie weiß, dass es mich glücklich macht.

Y.- Gibt es etwas, wovor du heute noch Angst hast?
D.B.- Ja – ich würde niemals Zeit verschwenden wollen.
Y.- Was ist deine nächste große Herausforderung?
D.B.- Diesen Sommer springe ich vom Eiger in der Schweiz – eine 1.800 Meter hohe Wand.
Y.- Wie weit möchtest du im Abenteuersport noch gehen?
D.B.- Dafür gibt es ein Motto: „Have fun, be safe, and soft landing.