
In der modernen Welt wird der Begriff Wassersport für Menschen mit Behinderungen immer sichtbarer, denn eine Behinderung steht heute einem fähigen Abenteurer nicht mehr im Weg – viele Wassersportarten sind mittlerweile für Menschen aller Fähigkeiten zugänglich. Dies verdanken wir moderner Technologie, menschlicher Kreativität und wissenschaftlichem Fortschritt. Klassische Wassersportarten wie Segeln und Motorbootfahren wurden mit angepasster Ausrüstung versehen, um neue Steuerungsmöglichkeiten zu bieten, während Sportarten wie Kajakfahren oder Wasserski oft ohne Modifikationen genossen werden können.
Es gibt zahlreiche offizielle Verbände wie den British Disabled Water Ski Association, die IFDS und die RYA, die diese speziellen Aktivitätsbereiche organisieren und regulieren. Der Begriff Behinderung wird hier weit gefasst und kann verschiedene Einschränkungen beschreiben – von Sehbehinderungen über Rollstuhlnutzung bis hin zu Lernschwierigkeiten. Lesen Sie weiter und entdecken Sie, wie abenteuerlustige Menschen aller Fähigkeiten draußen auf dem Wasser ihr Abenteuer erleben können!
Segeln
Segeln ist eine der beliebtesten Wassersportarten für Menschen mit Behinderungen. Viele Boote können adaptiert werden, zudem gibt es international immer mehr speziell für behinderte Segler konzipierte Boote, die auch von allen anderen genutzt werden können.
Die weltweit am häufigsten genutzten Segelboote für behinderte Segler sind:
- Paralympischer Drei-Personen-Kielboot
- der Sonar
- der paralympische Ein-Personen-Kielboot
- der 2.4mR
- Martin 16, Ideal 18
- Access Dinghy,
- Rhodes 19,
- Hobie Trapseat
- Freedom

Steuerungssysteme
Es gibt verschiedene Steuerungssysteme, die sich nach der Art der Behinderung richten. Systeme mit Sip-and-Puff-Technologie (Ansaugen/Ausblasen) eignen sich für Personen ohne Handfunktion oder mit eingeschränkter Muskelkraft. Dabei steuert der Segler durch Ein- oder Ausatmen in ein Röhrchen das Boot. Alternativen sind Joysticks, Radsteuerungen oder klappbare Metallpinne (für seitliche Bewegungen im Boot). Hebel an den Bootsseiten und Haltegriffe erhöhen die Sicherheit. Wichtig ist, möglichst barrierearme Boote zu nutzen. Alle Systeme müssen den IFDS-Sicherheitsstandards entsprechen.
Sitze
Spezielle Sitze machen die Steuerung zugänglich und komfortabel. Diese reichen von einfachen Golfcart-Sitzen bis zu komplexen Schwenksitzen für Manöver wie Wenden und Halsen. Polsterungen sind empfehlenswert.

Wasserski
Der BDWSA hat tausenden das Wasserski- und Wakeboard-Fahren ermöglicht und Teilnehmer erfolgreich ausgebildet. Ihre Instruktoren und Hilfsmittel sorgen für ein sicheres Erlebnis – unabhängig von der Behinderung. Seit über 20 Jahren entwickeln sie adaptive Ausrüstung, darunter die Triple Bar und Delga Sling für sitzende Positionen.
Motorbootfahren
Während Segeln dominiert, ist Motorbootfahren eine aufstrebende Alternative! Boote können mit Rollstuhlrampen und adaptiven Steuerungen (z.B. Joystick + Hydrauliksystem) ausgestattet werden. Der von Geoff Holt gegründete Disabled Powerboating Trust fördert diesen Bereich gezielt.

Kajakfahren
Kajakfahren eignet sich hervorragend, da oft keine Bootsmodifikationen nötig sind. Der nationale Kanuverband BCU prägte den Begriff Paddleability, der die Fähigkeiten der Paddler betont. Wahlmöglichkeiten reichen von Sit-on-Top- über Wildwasser- bis Schlauchkajaks. Tandems eignen sich für Sehbehinderte.

Stabilisierende Ausleger (wie Fahrradstützen) oder Hoyer-Lifte zum Ein-/Aussteigen sind mögliche Anpassungen. Spezielle Paddelhalterungen oder Handschuhe mit Klettverschluss helfen bei Greifschwierigkeiten. Individuelle Sitzlösungen runden das Angebot ab.

Dank moderner Technik und Organisationen wie RYA und ISAF ist Wassersport heute inklusiv – bis hin zu paralympischen Wettbewerben. Zahlreiche Anbieter bieten Kurse an; durchstöbern Sie unser Verzeichnis und finden Sie Ihr Abenteuer auf dem Wasser!