Wenn du auf der Suche nach dem größten Schutzgebiet der mittelmeerküste für einen unvergesslichen Tauchgang bist, dann musst du nach Ses Salines Ausschau halten. Dieses Meeresgebiet umfasst den Süden Ibizas und den Norden Formenteras mit zahlreichen kleinen Inseln wie Porcs, Penjats, Ses Empalmador, Castaví und vielen weiteren.

Warum Ses Salines?

Der Name der Region leitet sich von den Salinen in den Gewässern Ibizas und Formenteras ab. Die Salzgewinnung, die bis vor zwei Jahrzehnten von großer Bedeutung war, prägte nicht nur die Küstenlandschaft, sondern schuf auch ein einzigartiges Ökosystem, das menschliche Aktivität und Umweltschutz in Einklang bringt.

Die Salzindustrie und die jahrelange Abgeschiedenheit der Region, insbesondere Formenteras, trugen zum Erhalt der Küste bei, die – fast schon ein Wunder – vom Bauboom verschont blieb, der so viele spanische Küstenabschnitte verändert hat.

Tauchangebote auf Formentera


Der hervorragende Zustand von Ses Salines führte 1995 zur Ernennung als Naturreservat (maritim-terrestrisch) und 1999 zum Meeresschutzgebiet (erweitert durch das Reservat Es Freus). Mit 11.231 Hektar (2.219 Land-, 9.012 Meerfläche) ist es das größte marine Schutzgebiet der spanischen Mittelmeerküste – sogar größer als der berühmte Nationalpark Cabrera.
 

UNESCO-geschütztes Archetyp der Mittelmeerküste

Durch den starken menschlichen Einfluss ist der ursprüngliche Küstencharakter – eine einst typische Abfolge aus Posidonia-Wiesen, Stränden, Dünen und Küstenwald – heute kaum noch vorhanden. Ses Salines jedoch bewahrt dieses authentische Mittelmeerpanorama, über und unter Wasser, in voller Pracht.

Dieses Gebiet ist ein wahres Naturjuwel, geprägt von vielfältigen Küsten- und Unterwasserlandschaften. Die Küste erinnert an das Mittelmeer vergangener Zeiten: kilometerlange weiße Sandstrände, türkisfarbenes Wasser, Klippen, Lagunen, Dünensysteme und Wacholderwälder.

Hier kann man baden, sonnen und spazieren, ohne von Hotels oder Promenaden gestört zu werden. Unterwasser erwarten uns helle Sandböden, üppige Posidonia-Wiesen, Steilwände, Höhlen und Korallenlandschaften mit Gorgonien.

 Tauchangebote auf Ibiza


Dieser Reichtum an intakten Lebensräumen führte 1999 zur Ernennung als UNESCO-Weltkulturerbe – bis heute das einzige Naturgebiet der gesamten Mittelmeerküste mit diesem Status.

Die besten Tauchspots

Die Bedingungen hier sind ideal für Taucher: Das milde Mittelmeerklima sorgt für ruhiges Wasser, Sichtweiten von 30–50 Metern und kaum Strömungen. Die Wassertemperatur beträgt im Sommer bis 20–25 m Tiefe 27°C.

Besonders reizvoll ist die Vielfalt der Unterwasserlandschaften – sowohl innerhalb des Reservats als auch in dessen Umgebung.

Rund um Ses Salines gibt es über 20 markante Tauchplätze: Punta Gavina, La Plataforma, Punta Prima, Es Vedrà, La Mola, Las Cuevas de Punta Rasa, El Dado, La Llosa de Santa Eulalia u.v.m.
 

Tauchen an der Nordwestküste Formenteras

Die Tauchgänge im Nordwesten (Punta Gavina, Es Banc, Punta Pedrera, El Arco etc.) ähneln sich und unterscheiden sich deutlich von anderen Spots wie Es Vedrà oder Espardell.

Hier ankert man typischerweise über einem Felsplateau (8–10 m Tiefe), das parallel zur Küste verläuft. Zur Seeseite fällt es steil auf 15–25 m ab. Am Fuß der Wand liegen große Felsbrocken auf hellem Sand.

Diese Tauchgänge überzeugen durch abwechslungsreiche Landschaften: Steilwände, kleine Höhlen, Spalten, Felsbögen und die bestenhaltenen Posidonia-Wiesen des Mittelmeers. Ideal zur Fischbeobachtung: Zackenbarsche, Umberfische, Brassen, große Sargh-Schwärme, Bernsteinmakrelen und mehr.
 

Das Wrack der "Mariana"-Plattform

Zwischen den Inseln Espalmador und Espardell liegt das einzigartige Wrack "La Plataforma" – ein Muss für Taucher.

 Tauchangebote auf Mallorca


Es handelt sich um die Überreste einer schwimmenden Fischfarm für Doraden. Nach der Pleite des Betreibers sank die Struktur auf 32 m Tiefe. Das Taucherlebnis wirkt surreal – fast wie das Erkunden eines UFO-Wracks oder einer Unterwasserstadt.

Um das Wrack hat sich ein künstliches Ökosystem gebildet: Barrakuda-Schwärme, Langusten, große Zackenbarsche, Conger, Muränen und Seeteufel bevölkern die Anlage. Ein unvergesslicher Tauchgang.

Die Insel Es Vedrà

Im Umfeld des Reservats Ses Salines gibt es unzählige Tauchmöglichkeiten. Besonders herausragend: die Insel Es Vedrà südwestlich von Ibiza.

Ihre Steilwände fallen bis auf 60 m Tiefe ab. Die Sichtweiten betragen oft bis zu 50 m. Ein Highlight sind die roten Gorgonien (Paramuricea clavata) an der Wand – allerdings erst ab 40 m Tiefe sichtbar.

Der Unterwasserberg "La Bota"

Etwa eine Seemeile von Es Vedrà entfernt ragt der Felsen La Bota aus 60–70 m Tiefe auf. Dieser Spot vereint alles für ein spektakuläres Tauchabenteuer: Offene See, starke Strömungen und eine faszinierende Unterwasserberg-Landschaft.

Hier tummeln sich große Barrakuda-Schwärme, unzählige Muränen, riesige Zackenbarsche, Brassen und andere Mittelmeerfische.

 Tauchangebote auf Menorca

Der "Reservat-Effekt"

Bereits nach kurzer Zeit zeigt das Schutzgebiet-Management Wirkung: Die Bestände an begehrten Speisefischen wie Zackenbarschen (Epinephelus marginatus), Umberfischen (Sciaena umbra) oder Mittelmeer-Sandbarschen (Epinephelus alexandrinus) erholen sich deutlich.

Die Kombination aus intakten Lebensräumen, idealen Tauchbedingungen und artenreichen Spots macht Ses Salines zu einem der besten Tauchreviere des Mittelmeers.