Das Tauchen hinterlässt wirklich beeindruckende Bilder. Sich in eine Welt zu begeben, an die wir nicht gewöhnt sind, hat seinen Reiz – und die Unterwasserfotografie wäre Teil der Spezialisierungen in Tauchkursen.

Jede Meisterschaft oder jeder Wettbewerb hat spezifische Regeln sowie Bewertungskriterien. Organisationen wie CMAS, PADI, FEDAS sowie andere Verbände, Clubs und Fotografie-Komitees veranstalten Seminare und Schulungen, um gemeinsame Bewertungskriterien zu definieren und festzulegen.


Wirklich überraschende Fotos

Die Kategorien in Unterwasserfoto-Wettbewerben

  • Weitwinkel: Hierbei handelt es sich um Aufnahmen des Unterwasser-Ökosystems, in denen die menschliche Figur harmonisch mit der Unterwasserumgebung integriert ist. Typischerweise werden Weitwinkelobjektive verwendet, die einen größeren Erfassungsbereich haben, um Höhlen, Wracks, Riffe, Fischschwärme, Korallen etc. in voller Pracht einzufangen. In den meisten Meisterschaften werden zwei Dias dieser Kategorie verlangt.
  • Fauna: Umfasst Aufnahmen aller Tiere, die zur endlosen Liste der Unterwasserarten gehören. Es können Fotos von Fischen oder anderen nicht schwimmenden Arten wie Korallen oder Würmern eingereicht werden – ob in Gruppen, einzeln, ganz oder im Detail. Üblicherweise der vordere Drittel (Kopf und Brustflossen bei Fischen), aber nicht verbindlich. Normalerweise werden zwei Bilder dieser Kategorie verlangt.

    Typischerweise werden Objektive mit 50 mm, 60 mm, 90 mm und 105 mm bei Spiegelreflexkameras in Unterwassergehäusen verwendet, abhängig von der Größe der zu fotografierenden Tiere. Bei amphibischen Kameras wird meist das 35-mm-Amphibienobjektiv genutzt, das einem 50-mm-Objektiv an Land entspricht.

 Erleben Sie Meerestiere aus nächster Nähe

  • Makrofotografie: Jede Aufnahme mit einem Abbildungsmaßstab zwischen 1:1 und 1:5 zur Realität. In Wettbewerben werden meist zwei Dias verlangt. Typischerweise werden vielseitige Objektive wie 50 mm, 55 mm oder 60 mm Makro verwendet.

    Wenn unsere Motive klein, nicht zu beweglich und in klarem Wasser ohne Partikel sind, ist die beste Wahl ein 90-mm- oder 105-mm-Makroobjektiv.
  • Kreative Fotografie: Alle Bilder, bei denen der Fotograf neben seiner Vorstellungskraft und Kreativität auch fortgeschrittene Fotografie- und Beleuchtungstechniken einsetzt. Der Einsatz künstlicher Elemente ist erlaubt, solange sie das marine Ökosystem nicht gefährden oder schädigen. Die häufigsten Techniken sind Mehrfachbelichtungen, Bewegungsunschärfe und Beleuchtungstechniken. In Meisterschaften wird meist mit einem Bild dieser Kategorie angetreten.

    In den letzten Jahren wurde die Kategorie der kreativen Fotografie abgeschafft, da sie zu absurden Elementen auf dem Meeresboden führte. Diese Regelung wurde bei den Spanischen Meisterschaften: Nafosub 2000 in Medas bestätigt.

 Genießen Sie die Unterwasserfotografie


Zudem müssen weitere Merkmale der Fotokategorien beachtet werden:


 Spezialisieren Sie sich durch einen Kurs


Meisterschaften und Wettbewerbe


Die Meisterschaften

Bei Meisterschaften gibt es ein festes Regelwerk und Schiedsrichter zur Einhaltung. Alle Teilnehmer tauchen im selben Gebiet und haben dieselbe Zeit. Es werden verschiedene Regeln festgelegt: Wettkampfzeiten, Tauchzone, Flaschenkapazität, Filmtyp, Abgabe der ausgewählten Filme und Dias, Verbot des Fütterns oder Manipulierens von Arten etc., um gleiche Bedingungen für alle zu gewährleisten.

Alles ist schriftlich geregelt, und jeder Teilnehmer erhält eine Regelung. Zudem gibt es einen Schiedsrichter, der über unvorhergesehene Situationen entscheidet.

Es ist strikt verboten, Arten zu manipulieren – sei es für ein besseres Foto durch Veränderung ihrer Gewohnheiten oder ihres Lebensraums oder um zu verhindern, dass nachfolgende Taucher dieselbe Art finden und fotografieren. Verstöße können Strafen oder Disqualifikation nach sich ziehen.

Die Tauchzonen sind manchmal geheim oder werden vorab bekannt gegeben, sodass Teilnehmer das Gebiet (Landschaft, Arten, Wasserqualität...) Tage vorher studieren können – ein großer Vorteil gegenüber denen, die das nicht tun.

Die Wettbewerbe

Bei Wettbewerben ist das Regelwerk viel offener, meist werden nur die Kategorien vorgegeben. Jeder Fotograf kann Bilder aus seinem persönlichen Archiv einreichen.

Manchmal sind in den Richtlinien auch die Zone, das Ökosystem oder das Meer festgelegt, dem die Bilder entstammen müssen. Es gibt nur einen Bearbeitungs- oder Abgabetermin, Wettbewerbskategorien, und jeder Fotograf arbeitet, wo und wann er möchte. Eine qualifizierte Jury bewertet die Bilder, vergibt Preise und erstellt eine Rangliste.

 Fotografieren eines Seepferdchens


Bewertungskriterien der Jury

Bildausschnitt

  • Drittel-Regel: Bilder sollten nicht genau zur Hälfte Wasser und zur Hälfte Sand oder Felsen zeigen, da dies negativ bewertet wird. Jedes andere Verhältnis (2/3 oder 1/3) ist akzeptabel.
  • Diagonal-Regel: Das Motiv (Fisch, Art...) oder der Fokuspunkt sollte diagonal im Bildausschnitt liegen. Parallele Kompositionen werden oft negativ bewertet.
  • Interessenpunkte-Regel: Zentrierte Bilder wirken schwächer als solche, die nahe den Ecken des Bildes positioniert sind. Dreieckskompositionen, Doppeldiagonalen oder ausbalancierte Motive werden höher bewertet.
  • Bereiche ohne Interesse: Zu viel Wasser, lebloser Fels oder dunkle Zonen werden abgewertet. Bei Tieraufnahmen sollte das Motiv den Rahmen füllen – winzige Motive mit viel leerem Raum wirken negativ.
  • Bewegung: Für mehr Dynamik lässt man mehr Raum vor der Bewegungsrichtung des Fisches als dahinter.
  • Überlagerung dunkler Bereiche: Ungünstig ist die Überlagerung unbeleuchteter Zonen. Bei Gegenlicht sollte sich die menschliche Silhouette nicht vor dunklem Hintergrund befinden.


 6 (2)

Licht

  • Überbelichtung: Ganz oder teilweise überbelichtete Bilder (um eine Blende oder mehr) werden negativ bewertet.
  • Unterbelichtung: Unterbelichtung wird generell negativ gewertet, außer als Kontrasttechnik oder zur Dramatisierung. Schlecht abgedunkelte Silhouetten im Gegenlicht gelten als Fehler.
  • Künstliches Licht (Blitze) und Umgebungslicht: Schwebteilchen im Bild sollten vermieden werden. Bei partikelhaltigem Wasser sollte der Blitz mindestens 45 Grad von der Kameraachse entfernt sein, um Lichtreflexionen zu vermeiden. Bilder mit sichtbarem Blitz, falscher Lichtmischung oder ungleichmäßiger Ausleuchtung werden abgewertet.


 Fotografieren von Unterwasserlebewesen

Fokus

  • Unscharfe Hauptmotive werden abgewertet. Scharfe Motive sind mit langen Brennweiten (ab 60 mm) oder amphibischen Kameras (wegen manueller Entfernungsschätzung) schwieriger.
  • Progressiver Fokusverlust: Bei Lebewesen wie Fischen oder Krustentieren mit Makroobjektiven ist es schwer, das gesamte Motiv scharf abzubilden (außer seitlich). Augen sollten jedoch stets scharf sein.
  • In Umgebungsaufnahmen wird hohe Tiefenschärfe positiv bewertet, um Tiefenwirkung oder überlagernde Ebenen zu erzeugen.

 Fotografieren an beeindruckende Qualle


Zur künstlerischen Qualität werden folgende Aspekte bewertet: 

Schwierigkeitsgrad

  • Aufnahmen von beweglichen Motiven werden höher bewertet als statische.
  • Seltene oder gefährliche Arten werden höher eingestuft als gewöhnliche oder zahme.
  • Schwierige Verhaltensszenen wie Jagd, Paarung oder Brutpflege werden stark gewürdigt.

Komposition

  • Eine ungünstige Pose des Models (geschlossene Augen, verdecktes Gesicht, offene Beine etc.) wird negativ bewertet.
  • Es ist nicht nötig, das Model ganz abzubilden – Ausschnitte sind erlaubt. Aber abgeschnittene Fischköpfe oder -schwänze gelten als Fehler.
  • Farbigkeit wird gegenüber Monochromie bevorzugt (außer bei Gegenlicht oder Höhlen).
  • Kontrast zwischen Motiv und Hintergrund stärkt die Bildwirkung.
  • Zu viele Fokuspunkte lenken ab. Ideal sind ein bis zwei Interessenpunkte.
  • Kreativität in Darstellung und Technik (Farbfilter, Slave-Blitz etc.) wird honoriert.


 Fische unter Wasser fotografieren

Für Unzufriedene mit dem Urteil

Verfalle nicht dem Trugschluss, die Jury habe deine Arbeit nicht gewürdigt. Sei streng mit dir und deinem Model bei der Bildbewertung. Bedenke: Die Besten stehen regelmäßig oben in Wettbewerben, und obwohl Juroren fehlbar sind, sind Ergebnisse selten Zufall oder Willkür.

Das Geheimnis? Üben, üben, üben...!