Tauchen in zugefrorenen Seen

Diese Seen befinden sich meist in Hochgebirgsregionen, wo ihre Oberfläche zu bestimmten Jahreszeiten gefroren bleibt. Das Tauchen unter Eis in Höhen über 3.000 Metern zählt daher zu den speziellen Höhentauchgängen. Bei Wassertemperaturen nahe 0°C müssen Sicherheitsvorkehrungen maximiert und die Ausrüstung an diese extremen Bedingungen angepasst werden.

Der Reiz liegt neben der Beobachtung des spärlichen (teilweise in Winterstarre verfallenen) Lebens in der faszinierenden Lichtbrechung der Sonnenstrahlen durch die Eisschicht.


Tauchen unter dem Eis



Eistauchen birgt hohe Risiken, weshalb besondere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind, um diese zu minimieren. Es ist nur für Taucher mit spezialisierter Technik für derartige Tauchgänge und Erfahrung im Umgang mit Extremausrüstung geeignet.

Ähnlich wie beim Höhlentauchen befindet man sich unter dem Eis unter einer echten Decke, was einen direkten Aufstieg zur Oberfläche unmöglich macht.

Für Vorbereitungen auf dem Eis ist ein isothermer Anzug obligatorisch (als Schutz bei Eisbruch). Die Taucher sind mittels Leine mit einem Gurtzeug verbunden, wobei ein Sicherheitsteam in 10 Metern Entfernung positioniert bleibt - außerhalb der Risikozone des Eisdurchbruchs.


 Trockenanzug erforderlich



Die Eisdicke sollte mindestens 20 cm betragen (zur Tragfähigkeit für Taucher und Ausrüstung). Das Einstiegsloch wird dreieckig mit abgerundeten Ecken gesägt, um ein- und austauchende Taucher nicht zu gefährden.

Spezialausrüstung

Nach dem Sägen des Einstiegslochs folgt die Ausrüstung:

  • Trockentauchanzug mit variablem Volumen, idealerweise mit Fleece-Unterkleidung. Handschuhe und Haube schützen bei Oberflächenpausen vor Erfrierungen.
  • Doppelregler mit Kaltwasserschutz. Oberhalb des Wassers nicht benutzen - durch die Druckabsenkung (von ca. 200 auf 10 atm) kann Vereisung auftreten.
  • Tauchcomputer oder bei Dekompressionstabellen unbedingt die Höhenlage des Sees berücksichtigen (Dekompressionstauchgänge sind hier generell nicht empfehlenswert).


 Doppelregler wählen

Die Taucher sind mit einer Führungsleine zur Oberfläche verbunden und zusätzlich miteinander (zur Kommunikation per Zugsignalen). Da Eis unter Wasser nicht mit dem Messer durchtrennt werden kann, weist die Leine den Rückweg.

An der Oberfläche gibt ein Helfer Leine nach, während ein voll ausgerüstetes Sicherheitsteam für Notfälle bereitsteht.

 Ein unvergessliches Erlebnis


Zur Vorbeugung von Unterkühlung empfiehlt sich energiereiche Verpflegung (Schokolade, Energieriegel) sowie Thermosflaschen mit Heißgetränken.