Wurfscheibenschießen ist ein Sport, der sich hervorragend als Freizeitaktivität, Hobby oder Trainingsmethode vor der Jagdsaison eignet, um Ihre Fähigkeiten zu schulen. Mit seinen Wurzeln in der englischen Landkultur ist es ein faszinierender Sport, der Geschicklichkeit erfordert. Dieser Leitfaden enthält Tipps für Anfänger sowie Wissenswertes über Geschichte und Ausrüstung, die Sie zu einem versierteren Wurfscheibenschützen machen.
Schießtechnik
Beim Erlernen des Schießens sind Körperhaltung, Standposition, Waffenhandhabung und Zieltechnik entscheidend.
Standposition
Für präzises Schießen muss der Schütze eine korrekte Haltung von Körper und Waffe einnehmen. Die Füße stehen schulterbreit auseinander. Rechtshänder stellen den linken Fuß nach vorn (zur Schießbahn) und den rechten zurück. Die Waffe wird mit dem Kolben fest an der Schulter angesetzt, um starken Rückstoß zu vermeiden. Die Schießhand liegt am Abzug, der andere Arm stützt die Waffe am Lauf.
Zielen und Schießen
Machen Sie sich mit den Visiervorrichtungen vertraut. Vor dem Schuss sollten Sie eine klare Sichtlinie haben. Ihre Wange liegt am Lauf an, sodass Sie entlang der Waffe zielen können. Beim Schuss verriegeln Sie Schultern und Arme und zielen durch Hüftrotation. Zielen Sie leicht vor die "Scheibe" – während der Rotation holt Ihr Schuss die fliegende Wurfscheibe ein.
Geschichte und Disziplinen des Wurfscheibenschießens
Wurfscheibenschießen geht auf 1831 zurück, als noch echte Vögel bei Fasanen- und Moorhuhnjagd als Ziele dienten. Zwischen 1883 und 1887 entwickelte man mit Federn/Pulver gefüllte Glasbälle (Glass Ball), um lebende Ziele zu ersetzen, woraus später Tonscheiben wurden. Diese fliegen realistischer und länger. Heutige Scheiben (meist orange, 110 mm Durchmesser) bestehen aus Kalziumkarbonat (Kalk) und Pech. Die Farbe variiert je nach Gelände, es gibt sogar "Hasen"-Scheiben für Bodenziele.
Verwendet wird eine Schrotflinte, typischerweise eine Doppelflinte (Über/Unter) mit 18,5 mm Laufdurchmesser. Beim Schuss verteilen sich hunderte Metallkugeln, was fliegende Ziele leichter trifft.
Disziplinen
Es gibt mehrere Wettkampfarten, die wichtigsten in britischen Schießständen:
- English Sporting: Beliebteste Disziplin. Ursprünglich mit zwei Zieltypen, heute meist gleichzeitiger Wurf. Der ständig wechselnde Parcours bietet hohe Herausforderung.
- English Skeet: 25 Schüsse aus 7 Positionen auf einem Halbkreis.
- Down the Line (DTL): 5 Schüsse pro Position, dann Rechtsverschiebung, bis 25 Runden absolviert sind.
- Universal Trench (UT): Schüsse aus einem 15 m entfernten Graben aus 5 Positionen. Scheiben fliegen aus verschiedenen Richtungen, 25 Schüsse insgesamt.
Weniger verbreitete oder wettkampfspezifische Disziplinen:
- Olympic Trap (OT): Olympische Variante.
- FITASC Sporting: Viele halten dies für die schwerste Disziplin mit "altem" und "neuem" System.
- World Sporting: Mischung aus FITASC und English Sporting.
- Compak Sporting: Auf kleinerem Gelände mit allen Zieltypen.
- ISU Skeet: Schnellere Version des English Skeet. Schütze beginnt mit gesenkter Waffe, wartet ggf. 3 Sekunden nach dem Wurf und wechselt 8 Positionen.
- Automatic Ball Trap (ABT): Eine Wurfmaschine bewegt sich vertikal/horizontal für unvorhersehbare Flugbahnen.
Wurfscheibenschießen ist ein dynamischer Sport mit vielfältigen Herausforderungen. Professionelles Training erhalten Sie bei spezialisierten Anbietern – finden Sie einen Standort in Ihrer Nähe und probieren Sie diesen traditionellen englischen Sport aus!
