Einführung
Kolumbien ist ein fantastisches Land für das Tauchen. Seine Geografie, das kristallklare Meer und die Umgebung machen diesen Sport einzigartig und unvergesslich. Mit zwei Ozeanen – dem Atlantik und dem Pazifik – ist die Magie des Tauchens grenzenlos, und die Gewässer bieten Möglichkeiten für verschiedene Spezialisierungen wie Wracktauchen, Strömungstauchen, Höhlentauchen, Tiefseetauchen, Nachttauchen, Naturbeobachtungen, Höhenlufttauchen, Unterwasserfotografie, -videografie und mehr.
Hinzu kommt, dass das Tauchen in Kolumbien noch nicht überlaufen ist. Es ist angenehm und macht Spaß, da Tauchprofis stets in kleinen Gruppen und sicher arbeiten, selbst in der Hochsaison.
Zudem sind die Ziele im Pazifik und der Karibik weitgehend unberührt und geschützt, dank der strengen Überwachung der Korallenriffe und Naturparks durch das Umweltministerium.
Im Pazifik findet man eine üppige und großgewachsene Fauna – ein Phänomen, das durch das reichhaltige Planktonvorkommen verursacht wird –, während die Karibik durch ihre prachtvollen Korallen besticht. Reich an Schwämmen und exotischen Arten wird sie zu einem faszinierenden Unterwasseruniversum.
In der Karibik liegen die Tauchspots in den Haupttouristenzentren Cartagena, Santa Marta und San Andrés. Im Pazifik gibt es zwar Tauchzentren und Unterkünfte in Orten wie Bahía Solano, Nuquí, Gorgona und Malpelo, doch müssen hier spezialisierte Boote gemietet und darauf übernachtet werden. Wichtig zu erwähnen ist, dass an den meisten dieser Orte moderne hyperbare Kammern zur Behandlung von Tauchunfällen vorhanden sind.
In der Karibik befinden sich diese Kammern in San Andrés, Cartagena und Santa Marta. Im Pazifik gibt es eine Kammer in Bahía Málaga, die auf einer Marinebasis installiert ist, was den Zugang von allen Tauchplätzen der Region per Helikopter ermöglicht. Selbst in den entlegensten Küstenregionen gibt es Kommunikationsgeräte, die einen Lufttransport in etwa dreißig Minuten ermöglichen.

Top-Tauchziele in der Karibik (Atlantischer Ozean)
- Isla Fuerte:
Lage: Breitengrad N 9°24', Längengrad W 76°11'. Klima: tropisch. Temperatur: 28°C. Anreise: per Boot vom Golf von Morrosquillo.
Tauchgebiet: Die Insel besitzt ein Unterwasser-Riffsystem, das sich von Punta Barú erstreckt. Auf diesem Plateau haben sich bedeutende Korallenformationen gebildet, die in Tiefen von 6 bis 36 Metern liegen. Hier taucht man mit einer vielfältigen Riff-Fauna und kann Barrakudas, Schnapper, Stachelmakrelen, Zackenbarsche, Schwämme und Mantas sehen. Es gibt Flaschenfüllservice, Bootsverleih, Ausrüstungsverleih, Kurse und Exkursionen.
- Islas del Rosario:
Lage: Breitengrad N 10°11', Längengrad W 75°48'. Klima: tropisch. Temperatur: 28°C. Anreise: per Flugzeug mit Avianca, Sam, Aces oder AeroRepública nach Cartagena oder über Land von den Hauptstädten Kolumbiens.
Tauchgebiet: Eine Unterwasserlandschaft von einzigartiger Schönheit und Vielfalt. Hier befindet sich die artenreichste Korallengemeinschaft der kolumbianischen Karibikküste. Über 50 Korallenarten, 197 Weichtierarten und 215 Fischarten wurden identifiziert. Es gibt mehr als 30 Tauchplätze, darunter drei Wracks. Als Nationalpark untersteht das Gebiet dem Umweltministerium, das strenge Schutzvorschriften erlassen hat.
- Parque Tayrona:
Tauchgebiet: Zahlreiche Korallenformationen bis 36 Meter Tiefe. Das steile Unterwasserprofil ermöglicht Zugang zu großen Tiefen nahe der Küste. · Fauna: Kugelfische, Zackenbarsche, Sägefische und Haie sind häufig; auch Seepferdchen. Vorsicht: Starke Strömungen und Wellengang möglich.
- Isla San Andrés:
Tauchgebiet: Tauchen in San Andrés ist ein Vergnügen. Optimale Bedingungen, angenehme Wassertemperaturen und exzellente Sicht, dazu Korallenriffe, Wände, Wracks und Höhlen machen es unvergleichlich. Fauna: Farbenfroh, groß und friedlich begleiten sie Taucher. Gute Tauchschulen, moderne Ausrüstung und eine der modernsten hyperbaren Kammern Lateinamerikas sind vorhanden.

- Providencia:
Tauchgebiet: Das Barriereriff der Insel ist Kolumbiens größtes (20 km lang, bis 600 m breit). Die Schönheit der Korallen und assoziierten Organismen ist schwer zu beschreiben.
Neben typischer Riff-Fauna gibt es große Arten wie Grauhaie, Hammerhaie, Delfine und Zackenbarsche. Kristallklares Wasser, Wracks und Höhlen.
Top-Tauchziele im Pazifischen Ozean
- Isla Gorgona:
Tauchgebiet: Ozeanografische Bedingungen wie klare Gewässer, hoher Salzgehalt und Temperaturen um 23°C ermöglichten eines der besten Korallenriffe des amerikanischen Pazifiks. Tauchzonen sind behördlich geregelt. Die Insel hat ein Tauchzentrum mit Kursen, Ausrüstungsverleih und Kompressor.
Die Fauna ist üppig und vielfältig: Weißspitzenhaie, Mantas, Adlerrochen, Schildkröten und Delfine. Von Juni bis November besuchen Buckelwale die Insel, um zu kalben. Boote dürfen sich bis auf 300 Meter nähern.
- Malpelo:
Tauchgebiet: Die Insel ist felsig mit fast senkrechten Klippen bis 90 Meter Tiefe. Tiefen bis 120 Meter, Höhlen und Grotten. Klare Sicht. Hauptattraktion sind Hammerhaie – einer der weltbesten Plätze zur Beobachtung. Auch Walhaie, Teufelsrochen, Trompetenfische und Barrakudas sind zu sehen.

Malpelo gilt als einer der zehn besten Tauchspots weltweit.
- Nuquí:
Tauchgebiet: Felsiger Meeresgrund, kleine Korallenriffe, farbenfrohe Fischschwärme. Beste Tauchsaison: März–August. Tauchzentren vor Ort. Von Nuquí aus sind Buckelwale zu beobachten; gelegentlich Orcas.
- Capurganá:
Tauchgebiet: Gut erhaltene Korallenriffe, atemberaubende Unterwasserlandschaft. Schnorcheln oder Gerätetauchen möglich. Kurse, Flaschenfüllung und Ausrüstungsverleih.
- Bahía Solano:
Tauchgebiet: Tiefes Wasser, felsiger Grund, große Fischvorkommen. Einige Korallenökosysteme. Tauchshops, Guide-Service und Kompressor. Besonders: nachtaktive Röhrenkorallen, die dem Riff ein gelbes Gartenaussehen verleihen.
Zusammenfassung
Zertifizierte Taucher schätzen die Vielzahl an Tauchspots. Kolumbiens Tauchindustrie wächst – professionell nach internationalen Standards.
Noch wenige ausländische Taucher kennen diese Ziele, doch europäische Spezialisten (v.a. aus Deutschland, Schweiz, Italien) wählen Kolumbien als Top-Tauchdestination. Einige haben sogar Tauchzentren vor Ort eröffnet.

Tauchkurse werden auf Spanisch oder Englisch, teils auch auf Italienisch, Deutsch, Portugiesisch oder Französisch angeboten.
Der Tauchsport boomt: Jährliche Messen, Ausrüstungsproduktion und Medienpräsenz nehmen zu. Reisebüros und Hotels bieten spezielle Tauchpakete an. Kolumbien ist ein unentdecktes Paradies für Unterwasserabenteurer.
Tauchertipps
- Gezeiten. Bei Küstentauchgängen sind Gezeitenunterschiede entscheidend. An der Pazifikküste betragen sie über 4 Meter – anders als in der Karibik (50 cm). Bei Flut können Felsen komplett überflutet sein.

- Schwämme & Oktokorallen. Ihre Wuchsform verrät Strömungsverhältnisse: Flache Schwämme deuten auf starke Strömung hin, üppige Oktokorallen auf milde.
- Vorsicht. Harmlos aussehende Organismen wie Feuerkorallen können Tauchgänge ruinieren. Selbst bei guter Tarierung können plötzliche Strömungen ein Festhalten nötig machen. Goldene Regel: Stets mit Handschuhen tauchen.
- Quallen. Bei Kontakt nicht reiben – verbleibende Nesselzellen würden weiteres Gift freisetzen.

Um Beschlagen der Maske zu vermeiden: Zahnpasta auf die Innenseite des Glases auftragen.
Bei längerer Nichtnutzung: Gummiteile des Equipments mit Talkum bestäuben – so bleibt es länger haltbar.