Das Tauchen ist ein Sport, der nicht nur viel Vorbereitung, sondern auch eine genaue Kontrolle über die verwendete Ausrüstung erfordert. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir auch unter Wasser atmen müssen!
 

Gründe für den Einsatz von Gasgemischen beim Tauchen

Warum sollten wir andere Gasgemische als Luft atmen, wenn unser Körper perfekt an das Atmen von Luft seit unserer Geburt angepasst ist? Nun, das ist nicht ganz richtig. Unser Körper ist daran angepasst, Luft bei atmosphärischem Druck zu atmen. Doch wenn wir sie bei hohem Druck atmen, wie beim Tauchen, ist Luft nicht mehr das beste Gas, das wir atmen können.

Kennen Sie die Gründe für das Mischen von Gasen beim Tauchen.


Wenn wir das Atemgasgemisch wie jedes andere Element unserer Taucherausrüstung betrachten, sollten wir sicherstellen, dass es optimal für die geplante Tauchart ist.

Warum ist Luft kein optimales Gemisch?

  • Sie enthält zu viel Stickstoff, was uns zwingt, unsere Tauchzeit zu begrenzen oder Dekompressionsstopps einzulegen, um den Überschuss dieses Gases in unserem Gewebe abzubauen.
  • Unterhalb von -30 Metern wirkt Luft narkotisch, beeinträchtigt unsere Denkfähigkeit und erschwert die Ausführung selbst einfachster Aufgaben erheblich.
  • Unterhalb von -40 Metern führt der erhöhte Umgebungsdruck zu einer starken Verdichtung der Atemluft, was die Atemarbeit deutlich erhöht und erschwert und zu Atemnot führen kann.
  • Unterhalb von -66 Metern wird Luft aufgrund des hohen Sauerstoffpartialdrucks eindeutig toxisch.


 Üben Sie mit Nitrox.


Welche anderen Gase neben Luft stehen uns also zum Atmen zur Verfügung?

Haupttypen von Gasgemischen
 

  • Sauerstoffangereicherte Gemische, genannt Nitrox oder angereicherte Luft. Sie reduzieren den Stickstoffanteil, um die Tauchzeit ohne zusätzliche Dekompression zu verlängern oder als Dekompressionsgas, um die Dekompression zu beschleunigen.
  • Heliumhaltige Gemische. Sie verringern die Stickstoffnarkose, die Sauerstofftoxizität und reduzieren die Dichte des Atemgases. Seit kurzem werden heliumhaltige Gemische auch experimentell für die Dekompression eingesetzt. Heliumgemische tragen verschiedene Namen: Heliox (Helium + Sauerstoff) und Trimix (Helium + Sauerstoff + Stickstoff).

Einige Trimix-Gemische werden auch anders bezeichnet, wie z.B. Heliair, eine spezielle Art von Trimix, das durch Mischen von Helium mit Luft gewonnen wird. Seit kurzem werden Gemische aus Helium + Nitrox auch als Helitrox bezeichnet.

Zusätzlich werden zwei weitere Gase verwendet: Reiner Sauerstoff (100%) für Dekompressionsstopps bei -6 m und -3 m sowie gelegentlich Argon, nicht als Atemgas, sondern als Isoliergas zum Füllen von Trockentauchanzügen.

 Zeigen Sie die Luftflaschen zur Identifizierung auf.

Unterschiede zwischen Tauchen mit Gasgemischen und Tauchen mit Luft

Im Sporttauchen mit Nitrox-Gemischen (Sauerstoffgehalt zwischen 21 % und 40 %):

  • Ausrüstung: Die gesamte Tauchausrüstung kann dieselbe sein wie beim Tauchen mit Luft. Lediglich die Dekompressionstabellen müssen angepasst oder spezifische Tabellen verwendet werden, oder es wird ein Tauchcomputer mit Nitrox-Funktion benötigt. Nitrox-Flaschen müssen deutlich als NITROX gekennzeichnet sein.
  • Vor dem Tauchgang: Der Sauerstoffgehalt des Gemischs sowie die maximale Tauchtiefe müssen überprüft und klar auf der Flasche vermerkt werden.
  • Während des Tauchgangs: Im Vergleich zum Tauchen mit Luft muss nur darauf geachtet werden, die maximale Tiefe des Gemischs nicht zu überschreiten.
  • Dekompression: Die mögliche Tauchzeit ohne Dekompressionsstopps wird deutlich verlängert oder die Dekompressionszeit verkürzt. Beispiel: Mit Nitrox 36 (36 % Sauerstoff) kann man 35 Minuten auf 28 Metern bleiben, ohne Dekompression benötigen, während es mit Luft nur 25 Minuten sind. Mit Nitrox 36 gewinnt man 40 % mehr Grundzeit ohne Dekompression. 
  • Nach dem Tauchgang: Es muss klar sein, dass sich in der Flasche keine Luft befindet. Falls sie von Dritten wiederverwendet wird, müssen diese darüber informiert sein.

Im technischen Tauchen mit Gasgemischen unterhalb von -40 Metern gibt es zahlreiche Unterschiede zum Tauchen mit Luft, die in kommenden Artikeln behandelt werden. Grundsätzlich lassen sich drei Hauptunterschiede nennen:

  • Während eines Tauchgangs werden verschiedene Gemische verwendet, was das Mitführen mehrerer Flaschen erfordert: Abstiegsgemisch, Grundgemisch, Dekompressionsgemisch usw.
  • Durch die zusätzliche Ausrüstung müssen andere Konfigurationen als im Sporttauchen verwendet werden, um das Material effizient tragen zu können.
  • Die Tauchplanung wird extrem wichtig – daher der Spruch: „Plan your dive and dive your plan

 Üben Sie die erforderlichen Tauchtechniken.

Wo kann man eine Ausbildung im Tauchen mit Gasgemischen erhalten?

Das Sporttauchen mit Nitrox ist heute weit verbreitet. Praktisch alle Tauchausbildungsorganisationen in Spanien wie PADI, SSI oder FEDAS bieten Nitrox-Schulungsprogramme an. Diese Kurse sind ab einem fortgeschrittenen Lufttauchlevel (Zwei-Sterne oder Advanced der jeweiligen Organisationen) zugänglich.

Jenseits der Grenzen des Sporttauchens wird diese Ausbildung in Spanien nur von zwei internationalen Organisationen angeboten: IANTD (International Association of Nitrox and Technical Divers) und TDI (Technical Divers International) mit zahlreichen Levels und Spezialisierungen. Außerhalb Spaniens genießt auch GUE (Global Underwater Explorers) hohes Ansehen für die Ausbildung im Höhlen- und Gasgemischtauchen.